13.6. Finden von Dateien und Verzeichnissen

Es kann vorkommen, dass Sie sich sicher sind, dass eine Datei oder ein Verzeichnis existiert, Sie aber nicht wissen, an welcher Stelle sie/es sich befindet. Sie können dann mit dem Befehl locate eine Datei oder ein Verzeichnis suchen.

Mit locate wird Ihnen jede Datei oder Verzeichnis angezeigt, dessen Namen den Suchkriterien entspricht. Wenn Sie beispielsweise nach allen Dateien mit dem Wort finger im Namen suchen wollen, geben Sie Folgendes ein:

locate finger

Der Befehl locate verwendet eine Datenbank, um Dateien oder Verzeichnisse, die das Wort finger im Namen enthalten, zu suchen. Die Suchergebnisse können z.B. eine Datei mit dem Namen finger.txt, eine Datei mit dem Namen pointerfinger.txt, ein Verzeichnis mit dem Namen fingerthumbnails und so weiter, enthalten. Weitere Informationen zum Befehl locate finden Sie auf der locate man-Seite (geben Sie am Shell-Prompt man locate ein).

Der locate-Befehl arbeitet sehr schnell, jedenfalls wenn die Datenbank auf dem neuesten Stand ist. Die entsprechende Datenbank wird automatisch jede Nacht anhand eines cron Jobs aktualisiert. cron ist ein kleines Programm, das im Hintergrund läuft und in regelmäßigen Abständen verschiedene Tasks ausführt (wie z.B. das Update der locate -Datenbank).

TippTipp
 

Cron ist ein Daemon, der in regelmäßigen Abständen gewisse Tasks ausführt. Um die man-Seite zu cron zu lesen, geben Sie man cron am Shell-Prompt ein. Im Red Hat Linux Handbuch benutzerdefinierter Konfiguration finden Sie weitere Informationen zu cron.

cron aktualisiert in regelmäßigen Abständen die slocate-Datenbank, die zur Katalogisierung von Dateistandorten verwendet wird. Dieses Update durch cron kann beeinträchtigt werden, wenn Sie von einem Betriebssystem zu einem anderen umschalten oder wenn Sie abends Ihren Rechner ausschalten.

Sie können die Datenbank auch manuell aktualisieren, indem Sie sich als root anmelden (geben Sie hierzu su an einem Shell-Prompt und dann Ihr Passwort ein) und dann den Befehl updatedb eingeben.

Nach wenigen Minuten ist die slocate-Datenbank, auf die der locate-Befehl zugreift, auf dem neuesten Stand.

AnmerkungAnmerkung
 

Sie können auch anacron verwenden, damit Ihr System in einer in Tagen festgelegten Häufigkeit bestimmte Befehle regelmäßig ausführt. Im Gegensatz zu cron ist es hierbei nicht erforderlich, dass Ihr Rechner ununterbrochen eingeschaltet ist. Es eignet sich daher auch für Rechner, die nicht 24 Stunden lang laufen, um tägliche, wöchentliche oder monatliche Aufgaben zu überwachen, die normalerweise von cron gesteuert würden.

Auf der man-Seite von anacron (geben Sie hierzu man anacron in der Befehlszeile ein) und im Red Hat Linux Handbuch benutzerdefinierter Konfiguration finden Sie weitere Informationen zu diesem Thema.