Kickstart-Optionen

Folgende Optionen können in einer Kickstart-Datei verwendet werden.

auth — Authentifizierungsoptionen

auth (obligatorisch)

Richtet die Authentifizierungsoptionen für das System ein. Dieser Befehl ähnelt dem Befehl authconfig, der nach der Installation ausgeführt werden kann. Standardmäßig wird statt Shadow-Passwörtern die normale Verschlüsselung verwendet.

--enablemd5

Verwenden von MD5-Verschlüsselung für die Benutzerpasswörter.

--enablenis

Aktiviert die NIS-Unterstützung. Standardmäßig verwendet --enablenis die nächste Domäne, die im Netzwerk gefunden wird. Eine Domäne sollte fast immer manuell eingestellt werden (über --nisdomain).

--nisdomain

NIS-Domänenname für NIS-Dienste.

--nisserver

Server für NIS-Dienste (Standardvorgabe ist Broadcast).

--useshadow

Shadow-Passwörter verwenden.

--enableldap

Aktiviert die LDAP Unterstützung in /etc/nsswitch.conf und ermöglicht es Ihrem System, Informationen über Benutzer (UIDs, Home-Verzeichnis, Shells etc.) aus einem LDAP-Verzeichnis abzufragen. Um diese Option verwenden zu können, muss das Paket nss_ldap installiert sein. Außerdem müssen Sie einen Server und einen Basis-DN angeben.

--enableldapauth

Verwenden Sie LDAP als Methode zur Authentifizierung. Dadurch wird das Modul pam_ldap in die Lage versetzt, Authentifizierungen und Passwortänderungen unter Verwendung eines LDAP-Verzeichnisses vorzunehmen. Um diese Option verwenden zu können, muss das Paket nss_ldap installiert sein. Außerdem müssen Sie einen Server und einen Basis-DN angeben.

--ldapserver=

Der Name des verwendeten LDAP-Servers, wenn Sie entweder --enableldap oder --enableldapauth angegeben haben. Diese Option wird in der Datei /etc/ldap.conf eingerichtet.

--ldapbasedn=

Der eindeutige Name (Distinguished Name, DN) in Ihrem LDAP-Verzeichnisbaum, unter dem die Benutzerinformationen gespeichert sind. Diese Option wird in der Datei /etc/ldap.conf eingerichtet.

--enablekrb5

Verwenden Sie Kerberos 5 zur Überprüfung von Benutzern. Kerberos selbst kann keine Informationen über Home-Verzeichnisse, UIDs oder Shells abrufen. Das bedeutet: Wenn Sie Kerberos aktivieren, müssen Sie auch weiterhin noch LDAP, NIS oder Hesiod aktivieren, falls Sie es vermeiden möchten, den Befehl /usr/sbin/useradd zu verwenden, um Informationen zu Accounts dieser Workstation zu übergeben. Um diese Option verwenden zu können, muss das Paket pam_krb5 installiert sein.

--krb5realm

Der Kerberos 5 Realm, zu dem Ihre Workstation gehört.

--krb5kdc

KDC (Key Distribution Center) oder KDCs, die Anfragen für den Realm (d.h. Gültigkeitsbereich) bearbeiten. Falls sich mehrere KDCs in Ihrem Realm befinden, müssen Sie ihre Namen durch Komma trennen (,).

--krb5adminserver

Das KDC in Ihrem Realm, das ebenfalls kadmind ausführt. Dieser Server, der (falls Sie über mehr als ein KDC verfügen) nur auf dem Master-KDC ausgeführt werden kann, bearbeitet Passwortänderungen und andere Verwaltungsanforderungen.

--enablehesiod

Aktivieren Sie die Hesiod-Unterstützung, um Home-Verzeichnisse von Benutzern, UIDs und Shells anzuzeigen. Weitere Informationen dazu, wie Sie Hesiod in Ihrem Netzwerk einrichten und verwenden, finden Sie in der Datei /usr/share/doc/glibc-2.x.x/README.hesiod, die im Lieferumfang des Paketes glibc enthalten ist. Hesiod ist eine Erweiterung des DNS und verwendet DNS-Datensätze, um Informationen über Benutzer, Gruppen und andere Objekte zu speichern.

--hesiodlhs

Die Option Hesiod LHS ("left-hand side", linke Seite), die in /etc/hesiod.conf eingerichtet wird. Diese Option wird von der Hesiod-Bibliothek verwendet, um den Namen zu bestimmen, nach dem im DNS bei der Abfrage von Informationen gesucht werden soll. Die Funktionsweise ähnelt der Art, wie LDAP einen Basis-DN verwendet.

--hesiodrhs

Die Option Hesiod RHS ("right-hand side", rechte Seite), die in /etc/hesiod.conf eingerichtet wird. Diese Option wird von der Hesiod-Bibliothek verwendet, um den Namen zu bestimmen, nach dem im DNS bei der Abfrage von Informationen gesucht werden soll. Die Funktionsweise ähnelt der Art, wie LDAP einen Basis-DN verwendet.

TipTipp
 

Um z.B. Benutzerinformationen zu "jim" anzuzeigen, sucht die Hesiod-Bibliothek nach jim.passwd<LHS><RHS>. Das Suchergebnis wäre dann ein TXT-Eintrag, der dem Passworteintrag des Benutzers "Jim" entspricht (jim:*:501:501:Jungle Jim:/home/jim:/bin/bash). Dieselbe Vorgehensweise gilt auch für Gruppen, mit dem einzigen Unterschied, dass hier jim.group<LHS><RHS> verwendet würde.

Es kann auch anhand von Nummern nach Benutzern und Gruppen gesucht werden. Dazu muss "501.uid" als CNAME für "jim.passwd" und "501.gid" als CNAME für "jim.group" angegeben werden. Bitte beachten Sie, dass keine Punkte . vor LHS und RHS gesetzt werden, wenn die Bibliothek den zu suchenden Namen bestimmt, obwohl LHS und RHS meist mit Punkten beginnen.

clearpart — Löschen von Partitionen auf Basis des Partitionstyps

clearpart (optional)

Enfernt Partitionen, bevor neue Partitionen erstellt werden. Standardmäßig werden keine Partitionen entfernt.

--linux

Löscht Linux-Partitionen (Typ 0x82, 0x83 und 0xfd [RAID]).

--all

Löscht alle Partitionen vom System.

device --opts

device (optional)

Auf den meisten PCI-Systemen erkennt das Installationsprogramm automatisch die meisten Ethernet- und SCSI-Karten ordnungsgemäß. Auf älteren Systemen und einigen PCI-Systemen muss Kickstart jedoch beim Finden der richtigen Geräte unterstützt werden. Der Befehl device weist Anaconda an, Zusatzmodule zu installieren. Die Befehlssyntax ist wie folgt:

device <Typ> <Modulname> --opts <Optionen>

<Typ> sollte "scsi" oder "eth" angegeben werden, und der <Modulname> ist der Name des Kernel-Moduls, das installiert sein sollte.

--opts

Optionen, die an das Kernelmodul übergeben werden sollen. Beachten Sie, dass durch das Einschließen in Anführungszeichen mehrere Optionen übergeben werden können. Beispiel:

--opts "aic152x=0x340 io=11"

Treiberdiskette

driverdisk (optional)

Beim Kickstart können Treiberdisketten verwendet werden. Kopieren Sie dazu den Inhalt einer Treiberdiskette in das Root-Verzeichnis einer Partition auf der Festplatte des Systems, und verwenden Sie dann den Befehl driverdisk, um das Installationsprogramm anzuweisen, wo es danach suchen soll.

driverdisk <Partition> [--type <FS-Typ>]

<partition> ist die Partition, in der sich die Treiberdiskette befindet.

--type

Dateisystemtyp (z.B. VFAT oder ext2).

firewall

firewall (optional)

Die Firewall-Optionen können in Kickstart konfiguriert werden, was dem Bildschirm Firewall Configuration im Installationsprogramm entspricht.

firewall [--high | --medium | --disabled] [--trust <device>] [--dhcp] [--ssh]	[--telnet] [--smtp] [--http] [--ftp] [--port <portspec>]

Sicherheitsstufen

Wählen Sie eine der folgenden Sicherheitsstufen:

  • --high

  • --medium

  • --disabled

--trust <Gerät>

Wenn Sie das Gerät, zum Beispiel eth0, hier auflisten, werden alle Kommunikationen von diesem Gerät über die Firewall ermöglicht. Verwenden Sie --trust eth0 --trust eth1, um mehrere Geräte aufzulisten. Verwenden Sie KEIN Format, das Kommas enthält (beispielsweise --trust eth0, eth1).

Eingang ermöglichen

Sind diese Optionen aktiviert, so ermöglichen sie die angegebenen Dienste über die Firewall.

  • --dhcp

  • --ssh

  • --telnet

  • --smtp

  • --http

  • --ftp

--port <portspec>

Mit port:protocol format können Sie angeben, dass die Ports über die Firewall zugelassen werden. Wenn Sie den IMAP-Zugriff über Ihre Firewall zulassen möchten, geben Sie imap:tcp an. Sie können nummerische Ports ausdrücklich angeben. Um zum Beispiel UDP-Pakete über Port 1234 zuzulassen, geben Sie 1234:udp an. Wenn Sie mehrere Ports angeben, trennen Sie sie durch Kommas.

install

install (optional)

Weist das System an, ein neues System zu installieren, anstatt ein vorhandenes System zu aktualisieren. Dies ist der Standardmodus.

Installationsarten

Sie müssen einen dieser vier Befehle verwenden, um anzugeben, welche Art von Kickstart ausgeführt werden soll:

nfs

Installation vom NFS-Server.

  • --server <Server>

    Server, von dem aus die Installation vorgenommen werden soll (Rechnername oder IP).

  • --dir <Verzeichnis>

    Verzeichnis mit dem Red Hat Installationsverzeichnisbaum.

Beispiel:

nfs --server <Server> --dir <Verzeichnis>
cdrom

Installation vom ersten CD-ROM-Laufwerk des Systems.

Beispiel:

cdrom
harddrive

Installation von einem Red Hat Installationsverzeichnisbaum auf einem lokalen Laufwerk (VFAT oder ext2).

  • --partition <Partition>

    Partition, von der installiert werden soll (z.B. sdb2).

  • --dir <Verzeichnis>

    Verzeichnis mit dem Red Hat Installationsverzeichnisbaum.

Beispiel:

harddrive --partition <Partition> --dir <Verzeichnis>
url

Installation von einem Red Hat Installationsverzeichnisbaum auf einem Remote-Server über FTP oder HTTP.

Beispiel:

url --url http://<server>/<dir>
url --url ftp://<username>:<password>@<servername>;/<dir>

keyboard

keyboard (obligatorisch)

Zur Angabe des Typs der Systemtastatur. Hier die Liste der verfügbaren Tastaturen auf i386- und Alpha-Rechnern:

azerty, be-latin1, be2-latin1, fr-latin0, fr-latin1, fr-pc, fr,
wangbe, ANSI-dvorak, dvorak-l, dvorak-r, dvorak, pc-dvorak-latin1,	      
tr_f-latin5, trf, bg, cf, cz-lat2-prog, cz-lat2, defkeymap,
defkeymap_V1.0, dk-latin1, dk. emacs, emacs2, es, fi-latin1, fi,
gr-pc, gr, hebrew, hu101, is-latin1, it-ibm, it, it2, jp106,
la-latin1, lt, lt.l4, nl, no-latin1, no, pc110, pl, pt-latin1,
pt-old, ro, ru-cp1251, ru-ms, ru-yawerty, ru, ru1, ru2, ru_win,
se-latin1, sk-prog-qwerty, sk-prog, sk-qwerty, tr_q-latin5, tralt,
trf, trq, ua, uk, us, croat, cz-us-qwertz, de-latin1-nodeadkeys,
de-latin1, de, fr_CH-latin1, fr_CH, hu, sg-latin1-lk450,
sg-latin1, sg, sk-prog-qwertz, sk-qwertz, slovene

Hier die Liste für SPARC-Rechner:

sun-pl-altgraph, sun-pl, sundvorak, sunkeymap, sunt4-es,
sunt4-no-latin1, sunt5-cz-us, sunt5-de-latin1, sunt5-es,
sunt5-fi-latin1, sunt5-fr-latin1, sunt5-ru, sunt5-uk, sunt5-us-cz

Sprache

lang (obligatorisch)

Gibt die Standardsprache für das installierte System an. Die angegebene Sprache wird während der Installation und zur Konfiguration aller sprachspezifischen Aspekte des installierten Systems verwendet. Wenn Sie zum Beispiel die Sprache Deutsch einrichten möchten, lautet der entsprechende Eintrag in der Kickstart-Datei:

lang de_DE

Gültige Sprachcodes sind (beachten Sie, dass sich diese jederzeit ändern können):

cs_CZ, da_DK, en_US, fr_FR, de_DE, hu_HU, is_IS, it_IT,
ja_JP.eucJP, no_NO, ro_RO, sk_SK, sl_SI, sr_YU, es_ES,
ru_RU.KOI8-R, uk_UA.KOI8-U, sv_SE, tr_TR

lilo

lilo (obligatorisch)

Gibt an, wie der Bootloader auf dem System installiert werden soll. Standardmäßig wird LILO in den MBR der ersten Festplatte installiert. Wenn eine DOS-Partition gefunden wird, wird ein Dual-Boot-System installiert. (Das DOS/Windows-System wird gebootet, wenn am LILO:-Prompt dos durch den Benutzer eingegeben wird.)

--append <Parameter>

Angabe von Kernelparametern.

--linear

Verwendung der linear LILO-Option. Dies dient nur der Abwärtskompatibilität. (Linear wird inzwischen als Standardeinstellung verwendet.)

--nolinear

Verwendung der nolinear LILO-Option. Linear wird inzwischen als Standardeinstellung verwendet.

--location

Gibt an, wo der LILO-Booteintrag gespeichert wird. Gültige Werte sind mbr (Standardvorgabe), partition (installiert den Bootloader in den ersten Sektor der Partition, in der sich der Kernel befindet) oder none, wodurch keine Bootloader installiert wird.

lilocheck

lilocheck (optional)

Wenn diese Angabe vorhanden ist, prüft das Installationsprogramm, ob sich LILO im MBR der ersten Festplatte befindet und startet das System neu, falls dies zutrifft - in diesem Fall wird keine Installation durchgeführt. Dadurch kann verhindert werden, dass Kickstart ein bereits installiertes System nochmals installiert.

mouse

mouse (obligatorisch)

Konfiguriert die Maus für das System, sowohl für den grafischen Modus als auch für den Textmodus. Optionen:

--device <dev>

Das Gerät, an dem die Maus angeschlossen ist (z.B. --device ttyS0).

--emulthree

Wenn das X Window System installiert ist, werden die linke und die rechte Maustaste zum Emulieren einer dritten Maustaste verwendet (nur bei Zwei-Tasten-Mäusen).

Nach den Optionen kann einer der folgenden Maustypen angegeben werden:

alpsps/2, ascii, asciips/2, atibm, generic, generic3,
genericps/2, generic3ps/2, geniusnm, geniusnmps/2,
geniusnsps/2, thinking, thinkingps/2, logitech,
logitechcc, logibm, logimman, logimmanps/2, logimman+,
logimman+ps/2, microsoft, msnew, msintelli, msintellips/2,
msbm, mousesystems, mmseries, mmhittab, sun, none

Wenn der Befehl mouse ohne Argumente angegeben oder weggelassen wird, versucht das Installationsprogramm, die Maus selbst zu erkennen (funktioniert bei den meisten neueren Mäusen).

network

network (optional)

Konfiguriert Netzwerkinformationen für das System. Wenn diese Option nicht angegeben ist und die Kickstart-Installation keine Netzwerkfunktion erfordert (also keine Installation über NFS), wird keine Netzwerkfunktionalität für das System konfiguriert. Wenn die Installation Netzwerkfunktionalität erfordert, geht Anaconda davon aus, dass über eth0 und eine dynamische IP-Adresse (BOOTP/DHCP) installiert werden soll, und konfiguriert das fertig installierte System so, dass die IP-Adresse automatisch bestimmt wird. Der Befehl network konfiguriert die Netzwerkinformationen für Netzwerk-Kickstart-Installationen und für das fertig installierte System.

--bootproto

Eine der folgenden Angaben: dhcp, bootp, oder static (Standardvorgabe DHCP, dhcp und bootp werden gleich behandelt). static muss angegeben werden, wenn statische IP-Informationen verwendet werden sollen.

--device <Gerät>

Wird verwendet, um ein spezifisches Ethernet-Gerät für die Installation auszuwählen. Bitte beachten Sie: Der Befehl --device <Gerät> wird erst dann wirksam, wenn es sich bei der Kickstart-Datei um eine lokale Datei handelt (z.B. ks=floppy), da das Installationsprogramm das Netzwerk für das Auffinden der Kickstart-Datei konfiguriert. Beispiel:
network --bootproto dhcp --device eth0

--ip

IP-Adresse des zu installierenden Rechners.

--gateway

Standard-Gateway als IP-Adresse.

--nameserver

Primärer Nameserver als IP-Adresse.

--netmask

Netzmaske für das installierte System.

--hostname

Rechnername für das installierte System.

Es gibt drei Möglichkeiten zur Netzwerkkonfiguration:

  • DHCP

  • BOOTP

  • statisch

Bei der DHCP-Methode bezieht das System die Informationen zur Netzwerkkonfiguration von einem DHCP-Serversystem. Die BOOTP-Methode benötigt entsprechend einen BOOTP-Server, der die Informationen zur Netzwerkkonfiguration liefert.

Bei der statischen Methode müssen Sie selbst alle erforderlichen Informationen zum Netzwerk in die Kickstart-Datei eintragen. Diese Informationen sind statisch, d.h. sie werden während der Installation und auch nach der Installation verwendet.

Mit der folgenden Zeile weisen Sie ein System an, die Netzwerkkonfiguration über DHCP zu beziehen:

network --bootproto dhcp

Entsprechend bestimmt die nächste Zeile für diese Aufgabe einen BOOTP-Server:

network --bootproto bootp

Wenn Sie die statische Methode gewählt haben, ist die Zeile etwas komplexer, da Sie alle Konfigurationsinformationen in einer Zeile angeben müssen. Die folgenden Angaben sind obligatorisch:

  • IP-Adresse

  • Netzmaske

  • IP-Adresse des Gateways

  • IP-Adresse des Nameservers

Hier ein Beispiel für eine statische Zeile:

network --bootproto static --ip 10.0.2.15 --netmask 255.255.255.0 --gateway 10.0.2.254 --nameserver 10.0.2.1

Beachten Sie bitte die folgenden Einschränkungen, die für die statische Methode gelten:

  • Alle statischen Informationen zur Netzwerkkonfiguration müssen in einer Zeile angegeben werden. Es ist nicht möglich, Zeilen z.B. mit Hilfe eines umgekehrten Schrägstrichs umzubrechen.

  • Sie können hier nur einen Nameserver angeben. Im Abschnitt %post der Kickstart-Datei (beschrieben in Abschnitt namens %post — Konfigurieren nach der Installation) können Sie jedoch bei Bedarf weitere Nameserver hinzufügen.

partition

part (obligatorisch für Installationen, bei Aktualisierungen ignoriert)

Erstellt auf dem System eine Partition. Die Partitionsvorgaben haben die Form:

	      
part <mntpoint> --size <size> [--grow] 
[--onpart <partc>] [--ondisk <disk>] 
[--onprimary <N>] [--asprimary]

Am <Mountpoint> ist die Partition gemountet. Die Angaben müssen mit einer der folgenden Methoden gemacht werden:

/<Mountpoint>

(z.B. /, /usr, /home

swap

Die Partition wird als Swap-Bereich verwendet.

raid.<id>

Die Partition wird für Software-RAID verwendet (siehe Befehl raid weiter unten).

--size <Größe>

Legt die Mindestgröße der Partition fest (in Megabytes). Geben Sie einen ganzen Wert an, beispielsweise 500 und lassen Sie dabei die Angabe MB weg.

--grow

Weist die Partition an, sich an den verfügbaren Platz (falls vorhanden) anzupassen oder die maximale Größe anzunehmen.

--maxsize <Größe>

Richtet die maximale Partitionsgröße in MB ein, wenn die Partition angewiesen wurde, ihre Größe anzupassen. Geben Sie einen ganzen Wert an und lassen Sie dabei die Angabe MB weg.

--noformat

Weist das Installationsprogramm an, die Partition nicht zu formatieren, damit sie für die Verwendung mit dem Befehl --onpart zur Verfügung steht.

--onpart <Partition> or --usepart <Partition>

Weist das Installationsprogramm an, die Partition auf dem bereits vorhandenen Gerät <Partition> anzulegen. partition /home --onpart hda1 legt zum Beispiel /home auf Gerät /dev/hda1 an, das bereits vorhanden sein muss.

--ondisk <Laufwerk>

Erzwingt die Erstellung der Partition auf einer speziellen Festplatte. --ondisk sdb legt die Partition zum Beispiel auf der zweiten Systemfestplatte an.

--onprimary <N>

Erzwingt die Erstellung der Partition auf der primären Partition <N> oder ein Fehlschlagen der Partitionserstellung. <N> kann die Werte 1 bis 4 annehmen. Zum Beispiel wird durch --onprimary=1 festgelegt, dass die Partition auf der ersten Partition erstellt wurde.

--asprimary

Erzwingt die automatische Zuweisung als primäre Partition oder die Partitionierung schlägt fehl.

--bytes-per-inode=<N>

<N> steht für die Anzahl Byte pro Inode im Dateisystem, während dieses erstellt wird. Der Wert muss im Dezimalformat angegeben werden. Diese Option ist besonders bei Anwendungen nützlich, bei denen Sie die Anzahl der Inodes im Dateisystem erhöhen möchten.

--type=<X>

Stellt den Partitionstyp auf <X> ein, wobei <X> für einen nummerischen Wert steht.

Alle erstellten Partitionen werden während des Installationsvorgangs formatiert, es sei denn, Sie verwenden die Befehle --noformat und --onpart.

AnmerkungBitte beachten
 

Falls der Befehl --clearpart in der Datei ks.cfg verwendet wird, dann kann --onpart nicht für eine logische Partition verwendet werden.

AnmerkungBitte beachten
 

Falls die Partitionierung aus irgendeinem Grund nicht vorgenommen werden kann, werden auf VC3 Diagnosemeldungen angezeigt.

raid

raid (optional)

Erstellt ein Software-RAID-Gerät. Dieser Befehl hat die Form:

raid <Mountpoint> --level <Level> --device <mdGerät><Partitionen*>

Am <Mountpoint> wird das RAID-Dateisystem gemountet. Bei / muss RAID Level 1 verwendet werden, es sei denn, es ist eine Boot-Partition vorhanden (/boot). In diesem Fall muss die /boot-Partition vom Typ Level 1 sein. Für den Typ der Root (/)-Partition kann jeder der verfügbaren Typen festgelegt werden. <Partitionen*> (* deutet an, dass mehrere Partitionen aufgeführt werden können) gibt die RAID-Bezeichnungen an, die zum RAID-Array hinzugefügt werden sollen.

--level <Level>

Zu verwendender RAID-Level (0, 1 oder 5).

--device <mdGerät;

Bezeichnung des zu verwendenden RAID-Gerätes (z.B. md0 oder m1). Für RAID-Geräte können die Bezeichnungen md0 bis md7 (und jede nur einmal) verwendet werden.

Im Folgenden sehen Sie ein Beispiel dafür, wie eine Partition vom Typ RAID Level 1 für / und eine Partition vom Typ RAID Level 5 für /usr erstellt wird. In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, dass im System drei SCSI-Platten vorhanden sind. Es werden außerdem drei Swap-Partitionen erstellt, auf jedem Laufwerk eine.

part raid.01 --size 60 --ondisk sda
part raid.02 --size 60 --ondisk sdb
part raid.03 --size 60 --ondisk sdc
part swap --size 128 --ondisk sda part swap --size 128 --ondisk
sdb part swap --size 128 --ondisk sdc
part raid.11 --size 1 --grow --ondisk sda part raid.12 --size 1
--grow --ondisk sdb part raid.13 --size 1 --grow --ondisk sdc
raid / --level 1 --device md0 raid.01 raid.02 raid.03 raid /usr
--level 5 --device md1 raid.11 raid.12 raid.13

reboot

reboot (optional)

Neustart nach fertig gestellter Installation (keine Argumente). Normalerweise zeigt Kickstart eine Meldung an und wartet darauf, dass der Benutzer zum Neustart eine Taste betätigt.

rootpw

rootpw (obligatorisch)

rootpw [--iscrypted] <password>

Setzt das Root-Passwort auf das als Argument angegebene <Passwort>.

--iscrypted

Wenn diese Angabe vorhanden ist, wird davon ausgegangen, dass das Passwort-Argument bereits verschlüsselt ist.

skipx

skipx (optional)

Wenn diese Angabe vorhanden ist, wird auf dem installierten System X nicht konfiguriert.

timezone

timezone (obligatorisch)

timezone [--utc] <Zeitzone>

Die System-Zeitzone wird auf <Zeitzone> eingestellt. Es kann jede der in timeconfig aufgeführten Zeitzonen angegeben werden.

--utc

Wenn diese Angabe vorhanden ist, geht das System davon aus, dass die Hardware-Uhr auf UTC (Greenwich Mean)-Zeit eingestellt ist.

upgrade

upgrade (optional)

Weist das System an, ein vorhandenes System zu aktualisieren, statt ein neues System zu installieren.

xconfig

xconfig (optional)

Konfiguriert das X Window System. Wenn diese Option nicht angegeben wird, muss X während der Installation vom Benutzer manuell konfiguriert werden, falls X installiert wurde. Diese Option sollte nur verwendet werden, wenn X auf dem Endsystem installiert ist.

--noprobe

Keine Monitor-Erkennung.

--card <Karte>

Verwendung von <Karte>. Der Kartenname muss in der Kartenliste in Xconfigurator enthalten sein. Wenn dieses Argument nicht angegeben wird, fragt Anaconda den PCI-Bus nach der Karte ab.

--monitor <Monitor>

Verwendung von <Monitor>. Der Monitorname muss in der Monitorliste in Xconfigurator enthalten sein. Diese Angabe wird ignoriert, wenn --hsync oder --vsync angegeben ist. Wenn keine Monitorinformationen angegeben sind, wird die Monitorerkennung automatisch durchgeführt.

--hsync <Monitorfrequenz>

Gibt die Horizontalfrequenz des Monitors an.

--vsync <Monitorfrequenz>

Gibt die Bildwiederholrate des Monitors an.

--defaultdesktop=GNOME oder --defaultdesktop=KDE

Stellt als Standard-Desktop entweder GNOME oder KDE ein (und geht davon aus, dass GNOME und/oder KDE durch %packages installiert wurde).

--startxonboot

Verwendung eines grafischen Dialogfelds für die Anmeldung an das installierte System.

zerombr — Initialisieren der Partitionstabelle

zerombr (optional)

Wenn zerombr angegeben wird und yes das einzige Argument ist, werden alle auf den Festplatten gefundenen ungültigen Partitionstabellen initialisiert. Dadurch wird der gesamte Inhalt der Festplatten mit ungültigen Partitionstabellen gelöscht. Verwendung:

zerombr yes

Es ist kein anderes Format möglich.

%packages — Auswählen der Pakete

Der Befehl %packages steht am Beginn eines Kickstart-Dateiabschnitts, in dem die zu installierenden Pakete aufgeführt sind (nur für Installationen, die Paketauswahl bei Aktualisierungen wird nicht unterstützt).

Pakete können als Komponenten oder als einzelne Paketnamen angegeben werden. Das Installationsprogramm definiert verschiedene Komponenten, in denen Pakete mit ähnlichen Funktionen zusammengefasst sind. Eine Liste der Komponenten finden Sie in der Datei RedHat/base/comps auf jeder Red Hat Linux CD-ROM. Die Zeilen zur Angabe von Komponenten beginnen mit einer Zahl, gefolgt von einem Leerzeichen und dem Namen der Komponente. In dieser Komponente sind die einzelnen Komponenten Zeile für Zeile aufgelistet. Einzelpaketen ist keine Zahl vorangestellt.

Zusätzlich gibt es drei weitere Zeilentypen in der Datei comps:

Architekturspezifisch (alpha:, i386: und sparc64:)

Wenn ein Paketname mit einem Architekturtyp beginnt, muss nur der Paketname eingegeben werden, nicht der Architekturname. Beispiel:

Für i386: netscape-common. Es muss nur der Teil netscape-common angegeben werden, damit dieses Paket installiert wird.

Zeilen mit vorangestelltem ?

Zeilen, die mit ? beginnen, gelten nur für das Installationsprogramm. Diese Zeilentypen sollten Sie nicht ändern.

Zeilen mit vorangestelltem --hide

Wenn ein Paketname mit --hide beginnt, muss nur der Paketname ohne --hide angegeben werden. Beispiel:

Bei --hide KDE Workstation muss nur der Teil KDE Workstation angegeben werden, um dieses Paket zu installieren.

Normalerweise reicht es aus, wenn Sie nur die gewünschten Komponenten und nicht die einzelnen Pakete angeben. Bitte beachten Sie, dass standardmäßig immer die Base Komponente ausgewählt wird. Es ist daher nicht notwendig, sie im Abschnitt %packages anzugeben.

Hier ein Beispiel für eine %packages -Auswahl:

%packages
@ Networked Workstation
@ C Development
@ Web Server
@ X Window System
bsd-games

Wie das Beispiel zeigt, werden die Komponenten zeilenweise angegeben. Die Zeilen werden mit dem Zeichen @ eingeleitet, gefolgt von einem Leerzeichen und dem vollständigen Namen der Komponente (aus der Datei comps). Einzelne Pakete werden ohne zusätzliche Zeichen eingetragen (im obigen Beispiel steht die Zeile bsd-games für ein einzelnes Paket).

AnmerkungBitte beachten
 

Sie können die Kickstart-Installation auch anweisen, die Workstation- und Server-Installationen zu verwenden. (Sie können auch die vollständige Installation auswählen, um alle Pakete zu installieren.) Fügen Sie hierzu einfach eine der folgenden Zeilen in den Abschnitt %packages ein:

@ Gnome Workstation
@ KDE Workstation
@ Server
@ Everything

%pre — Konfigurieren vor der Installation

Sie können Befehle hinzufügen, die direkt nach der Analyse von ks.cfg im System ausgeführt werden. Dieser Abschnitt muss sich am Ende der Kickstart-Datei befinden (nach den Befehlen) und mit dem Befehl %pre beginnen. Bitte beachten Sie, dass Sie im Abschnitt %pre auf das Netzwerk zugreifen können. Allerdings wurde name service bisher noch nicht konfiguriert, so dass nur IP-Adressen funktionieren. Im Folgenden sehen Sie ein Beispiel für den Abschnitt %pre:

%pre
	
# add comment to /etc/motd
echo "Kickstart-installed Red Hat Linux `/bin/date`" > /etc/motd
	
# add another nameserver
echo "nameserver 10.10.0.2" >> /etc/resolv.conf

Dieser Abschnitt erstellt eine Message-of-the-day-Datei, die das Datum der Kickstart-Installation enthält und die Beschränkung des Befehls network auf nur einen Nameserver dadurch umgeht, dass ein weiterer Nameserver zu /etc/resolv.conf hinzugefügt wird.

AnmerkungBitte beachten
 

Das pre-Installationsskript wird nicht in der chroot-Umgebung ausgeführt.

%post — Konfigurieren nach der Installation

Sie können Befehle hinzufügen, die nach der abgeschlossenen Installation auf dem System ausgeführt werden. Dieser Abschnitt muss sich am Ende der Kickstart-Datei befinden und mit dem Befehl %post beginnen. Bitte beachten Sie, dass Sie im Abschnitt %post auf das Netzwerk zugreifen können. Allerdings wurde bisher kein name service konfiguriert, so dass nur IP-Adressen funktionieren. Hier ein Beispiel für einen %post-Abschnitt:

%post
	
# add comment to /etc/motd
echo "Kickstart-installed Red Hat Linux `/bin/date`" > /etc/motd
	
# add another nameserver
echo "nameserver 10.10.0.2" >> /etc/resolv.conf

Dieser Abschnitt erstellt eine Message-of-the-day-Datei, die das Datum der Kickstart-Installation enthält und die Beschränkung des Befehls network auf nur einen Nameserver dadurch umgeht, dass ein weiterer Nameserver zu /etc/resolv.conf hinzugefügt wird.

AnmerkungBitte beachten
 

Die nach der Installation ausgeführten Skripten werden in einer chroot-Umgebung ausgeführt. Daher ist zum Beispiel das Kopieren von Skripten oder RPMs vom Installationsmedium nicht möglich.

--nochroot

Damit können Befehle angegeben werden, die außerhalb der chroot-Umgebung ausgeführt werden sollen.

Im folgenden Beispiel wird die Datei /etc/resolv.conf in das gerade installierte Dateisystem installiert.
%post --nochroot
cp /etc/resolv.conf /mnt/sysimage/etc/resolv.conf

--interpreter /usr/bin/perl

Ermöglicht es Ihnen, eine andere Skript-Sprache wie z.B. perl anzugeben. Ersetzen Sie /usr/bin/perl mit der Skript-Sprache Ihrer Wahl.

Im folgenden Beispiel wird ein perl-Skript angegeben, um /etc/HOSTNAME zu ersetzen.
%post --interpreter /usr/bin/perl

# replace /etc/HOSTNAME
open(HN, ">HOSTNAME");
print HN "1.2.3.4 an.ip.address\n"