Red Hat Linux 9: Red Hat Linux Handbuch Erster Schritte | ||
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Wenn Sie ein Neueinsteiger bei Linux sind, werden Sie sich sicher schon gefragt haben, was die mitunter etwas exotisch wirkenden Dateierweiterungen bedeuten mögen. Unter einer Dateierweiterung wird der letzte Teil des Dateinamens nach dem Punkt am Ende verstanden (bei der Datei sneakers.txt ist beispielsweise "txt" die Erweiterung dieser Datei).
Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Überblick über Dateierweiterungen und ihre Bedeutung:
.bz2 — eine Datei, die mit bzip2 komprimiert wurde
.gz — eine Datei, die mit gzip komprimiert wurde
.tar — eine Datei, die mit tar archiviert wurde (Kurzform für tape archive (dt. Bandarchiv)), und auch als Tar-Datei bezeichnet wird.
.tbz — eine mit tar und bz komprimierte Datei
.tgz —eine mit tar und gz komprimierte Datei.
.zip — eine Datei, die mit ZIP komprimiert wurde und häufig in MS-DOS Applikationen vorkommt. In Linux verwenden die meisten komprimierten Dateien die gzip Komprimierung, so dass .zip Archive für Linux-Dateien eher selten vorkommen.
Informationen zum Arbeiten mit bzip2, gzip und tar-Dateien finden Sie im Abschnitt 14.3.
.au — eine Audio-Datei
.gif — eine GIF Image-Datei
.html/.htm — eine HTML Datei
.jpg — eine JPEG Image-Datei
.pdf — elektronisches Image eines Dokuments; PDF steht für Portable Document Format (dt. kompatibles Dokumentformat)
.png — eine PNG Image-Datei (Kurzform für Portable Network Graphic; dt. kompatible Netzwerk-Grafik)
.ps — eine PostScript-Datei; zum Drucken formatiert
.txt — eine ASCII-Datei im nur-Text Format
.wav — eine Audio-Datei
.xpm — eine Image-Datei
.conf — eine Konfigurationsdatei. Konfigurationsdateien verwenden manchmal auch die Erweiterung .cfg.
.lock — eine Sperr-Datei, die angibt, ob gerade ein Programm oder ein Gerät verwendet wird.
.rpm — eine Red Hat Paketmanager-Datei zur Installation von Software.
.c — eine Quellcode-Datei für die Programmiersprache C.
.cpp — eine Quellcode-Datei für die Programmiersprache C++.
.h — eine Header-Datei für die Programmiersprache C oder C++.
.o — eine Programmobjektdatei.
.pl — ein Perl-Skript.
.py — ein Python-Skript.
.so — eine Bibliothekdatei.
.sh — ein Shell-Skript.
.tcl — ein TCL-Skript.
Dateierweiterungen werden jedoch nicht immer und auch nicht kontinuierlich verwendet. Wie müssen Sie nun vorgehen, wenn eine Datei über keine Erweiterung verfügt oder die Erweiterung nicht mit dem tatsächlichen Dateityp übereinstimmt?
Für diesen Fall steht Ihnen der Befehl file zur Verfügung.
Wenn zum Beispiel die Datei Saturday keine Dateierweiterung hat, können Sie mit dem Befehl file den Dateityp folgendermaßen problemlos erweitern:
file saturday |
Im dargestellten Beispiel wird auf den Befehl file saturday der ASCII text angezeigt, so dass Sie wissen, dass es sich um eine Textdatei handelt. Für das Anzeigen von Textdateien können Sie cat, more, oder less Befehle oder einen Texteditor wie zum Beispiel gedit oder vi verwenden.
Tipp | |
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Wenn Sie mehr über den Befehl file, erfahren möchten, können Sie die man-Seite lesen, indem Sie man file eingeben. |
Weitere Informationen zu Befehlen, die für das Lesen von Dateien hilfreich sind, finden Sie im Kapitel 13.
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